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1. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 60

1843 - Potsdam : Riegel
60 dig, daß sie mit Deutschland in Verbindung blieben, weil sie nur hier den Ertrag ihrer Fahrten und Kämpfe in Gallien sichern konn- ten. Und in der That ließen sie denselben unter einer Bedeckung von 6000 Mann am Rhein aufgestellt zurück, auf der Grenze ihres Vaterlandes und ihrer Eroberung. Von hier aus durften sie auch nur auf Verstärkung ihrer Macht rechnen, und mußten deswegen einen Weg nach Italien eröffnen. Von der andern Seite konnten sie nicht alle auf diesem Wege dm Einfall in Italien versuchen. Es mochte gefährlich sein, das römische Heer in Gal- lien zurückzulassen, Meister des Landes und frei in seinen Unter- nehmungen. Vielleicht hatten sic überhaupt keinen anderen Zweck, als durch eine große Bewegung um die Alpen her und durch einen Einfall in Italien den Marius zur Räumung Galliens zu nöthigen, da er ihnen in seiner starken und sicherm Stellung im- mer große Gefahr drohcte bei ihren Unternehmungm in diesem Lande. Zu verwundern jedoch wäre cs auch nicht, wenn Glück und Sieg sie verwegen gemacht und sie gewöhnt hätte, ihre Kräfte dergestalt zu überschätzen, daß ihnen die Eroberung Roms und Italiens nicht als ein zu großer Gedanke vorgekommen wäre. Aber die Trennung ihrer Macht ward ihr Unglück. Sie vermoch- ten nicht zu würdigen, wie viel ein Mann verändert, der Geist in abgerichtete Massen zu bringen und die todte Kunst der Menge mit Seele z:-i erfüllen weiß. Roch mehr mag cs zu ihrem Verder- den gereicht haben, daß sie die Entfernnngen der Örter nicht hin- reichend kannten, und deswegen so große Bewegungen nicht zu be- rechnen und in Übereinstimmung zu bringen verstanden. Der größte Fehler war, daß das Heer, welches in Gallien blieb, dem Ma- ^ rius gegenüber, aus Ungeduld oder getäuschet, viel zu früh auf- brach, ehe das andere, welches über den Rhein gegangen war, in Italien anlangen und Rom in Angst und Verzweiflung fetzen konnte, und daß alsdann dieses Heer sich fortreißen ließ, und dem Ma- rius voraus ging, anstatt ihm zu folgen. Teutonen und Ambronen werden diejenigen genannt, welche gegen das Lager des Marius zogen, wie die Römer glaubten, um durch das Land der Ligurier Italien zu erreichen. Marius trat ihnen nicht entgegen; er erwartete sie in seiner wohl befestig- ten Stellung, nicht fern vom Meere. Jene reizten, hier ange- langt, auf alle Weise zur Schlacht; die erbitterten römischen Sol- daten verlangten dringend dm Kampf. Der Feldherr aber blieb

2. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 65

1843 - Potsdam : Riegel
65 Wand sich herabstürzend, hingestreckt auf die langen Schilde. Der Consul Catulus, der Italien schützen sollte gegen dieses Ge- schlecht, hatte die Schlünde besetzt, in welchen sich Italien den Alpen öffnet. Die Cimbrer aber, eine böse Vorbedeutung nicht ach- tend, griffen ihn an, warfen ihn zurück und verfolgten ihn, hart drängend, die Ufer der Etsch hinab. Catulus sah nur eine Rettung; er mußte sein Heer vor dem Feinde über den Fluß füh- ren. Und ihm gelang, die Cimbrer zu täuschen. Er traf Anstalt zu Lagerung und Schlacht auf dem linken Ufer, und veranlaßte sie zu gleichen Vorkehrungen. Dadurch ward ihm möglich, seine Verschanzungen und seine Brücke zu vollenden, und mit dem Heer, jedoch nicht ohne Verlust, das rechte Ufer zu gewinnen. Die Deut- schm, ergrimmt über das Entkommen des Feindes, drangen so- gleich mit tobendem Ungestüme vor gegen den Fluß. Während sie mit großen Baumstämmen die römische Brücke zertrümmerten, stürzten sie sich selbst mit den Waffen in die Wellen, schwammen hinüber und stiegen tobend an dem anderen Ufer hinauf. Die Römer, kaum der Gefahr entgangen, die Brust angefüllt mit Staunen und Angst, verloren vor diesem Ungestüme Muth und Besonnenheit, und gericthcn in eine verwirrte Flucht, bei welcher der Consul dadurch den Schein einiger Ordnung zu erhalten suchte, daß er sich unter die ersten Flüchtlinge stellte. Rur hin- ter dem Po wagte man eine neue Stellung zu nehmen. Viele trieb der Schrecken bis zur Hauptstadt. Die Cimbrer nahmen die Feste der Römer an der Etsch ein, und bewiesen der Tapferkeit, mit welcher sie vertheidigt ward, dadurch ihre Achtung, daß sie der Besatzung freien Abzug verstatteten. Sic thaten dies gegen einen Eid, auf einen ehernen Stier geschworen, der jedoch von den Rö- mern in der Folge nicht gehalten zu sein scheint. Ihren Sieg ver- folgten sic nicht weiter, nur das obere Italien bis zum Po unter- warfen sic ihrer Gewalt. Wären die Cimbrer vorgedrungen bis Rom und über Rom hinaus, gewiß, es wäre kein Glück gewesen für das deutsche Volk, und zuverlässig ein großes Unglück für den Geist, für jede gute Kunst, für alle menschliche Bildung; auch würden sic selbst, die Cimbrer, durch dieses Unternehmen ihr Geschick vielleicht verzögert haben, allein sie würden demselben nicht entgangen sein. Ob sie aber im Stande gewesen sind, Rom zu erreichen, und ob sic es mit Absicht vermieden oder durch Saumseligkeit unterlassen haben, das 5

3. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 310

1843 - Potsdam : Riegel
310 vulkanischen Umwandlungen der Erdrinde gründet. Hat eine Ge- gend einmal ihre Pflanzendecke verloren, ist der Sand beweglich und quellenlcer, hindert die heiße, senkrecht aufsteigende Luft den Niederschlag der Wolken, so vergehen Jahrtausende, ehe von den grünen Usern aus organisches Leben in das Innere der Einöde dringt. Wer demnach die Natur mit einem Blicke zu umfassen und von Localphänomcnen zu abstrahircn weiß, der sieht mit Zunahme der belebenden Wärme, von den Polen zum Äquator hin, sich auch allmälig organische Kraft und Lebensfülle vermehren. Aber bei dieser Vermehrung sind jedem Erdstriche besondere Schönheiten vorbehalten; den Tropen Mannichfaltigkcit und Größe der Pflan- zcnformen, dem Norden der Anblick der Wiesen und das perio- dische Wicdcrcrwachcn der Natur beim ersten Wehen der Früh- lingsdüfte. Jede Zone hat außer den ihr eigenen Vorzügen auch ihren eigenthümlichen Charakter. So wie man an einzelnen orga- nischen Wesen eine bestimmte Physiognomie erkennt, wie beschrei- bende Botanik und Zoologie im engeren Sinne des Wortes fast nichts als Zergliederung der Thier- und Psianzenformen ist: so giebt es auch eine gewisse Naturphysiognomie, welche jedem Him- melsstriche ausschließlich zukommt. (Alex. ».Humboldt.) L.xii. Dritter punifcher Krieg. An demselben Jahre, wie Korinth, siel auch Karthago auf noch schrecklichere Weise. So hart der zweite Friede mit Nom gewesen, so erholte doch der Staat sich schnell durch die Industrie der Bürger und Hannibals weiser Verwaltung. Dieser große Mann wagte bereits, neue Hoffnungen für sein Vaterland und für die Welt zu schöpfen. Ader der wachsame Haß der Römer und die Stärke der ihnen oder dem Frieden ergebenen Partei zwang ihn zur Flucht. Das Mißtrauen Roms hörte hierdurch nicht auf. Karthago sollte durchaus nicht mehr erstarken. Daher sah man gern, daß Masinissa immer weiter griff und die Entwaffnctcn schonungslos beraubte. Vergebens forderte Karthago, da ihm Krieg zu führen nicht erlaubt war, die Gerechtigkeit Roms zur Vermittelung auf. Der Richter war fein Feind, und als endlich Cato dahin als Gesandter ging, so vermehrte sein über-

4. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 311

1843 - Potsdam : Riegel
311 wüthiges Betragen die Erbitterung. Cato kam als erklärter Feind Karthagos nach Rom zurück, und durch unaufhörliche Auf- hetzung des Senats beschleunigte er das Verderben der unglück- lichen Stadt. Zn derselben dauerte die Zwietracht der Parteien fort und wurde heftiger als je. Der patriotischen stand nicht nur eine römische, sondern selbst eine numidische Partei entgegen. Nicht aus Zuneigung hatten deren Glieder zu dieser Fahne geschworen, sondern theils aus Verblendung, theils bestochen, und meistens bloß aus Feindschaft gegen die herrschende Partei. In gerech- ter Erbitterung, aber vielleicht mit unklugem Eifer verbannte diese letzte alle Anhänger Masinissas und gab hierdurch Anlaß zum Kriege. Denn als der König ihre Wiederherstellung forderte, so ergriff Karthago in gerechter Empörung die Waffen. Aber der neunzigjährige Masiniffa schlug ihr Heer und rieb cs auf. Die römischen Gesandten, anstatt zu vermitteln, sahen dem Kampfe zu, um je nach dessen Erfolg das Weitere zu beschließen. Kein günstigerer Zeitpunkt war möglich, die Nebenbuhlerin zu erdrücken. Sie hatte den Vertrag gebrochen, und ihr Heer war dahin. Also erklärte Rom den Krieg. Auf diese Schreckensnach- richt siel Utika von Karthago ab und unterwarf sich Rom. Schon standen die Consuln mit großer Macht in Sicilien und rüsteten sich zur Überfahrt. Die geängstigten Karthager verwiesen die Anstifter des Krieges gegen Ma sin issa und den Feldherrn Hasdrubal, welchen Rom haßte; ja sie erklärten sich zuletzt für Unterthanen der übermächtigen Feindin. Der Senat nahm schein- bar wohlgefällig die Unterwerfung an, versprach die Erhaltung, wenn Karthago 300 seiner edelsten Söhne als Geißeln senden und weiter thun würde, wie die Consuln befählen. Die Geißeln ka- men und die Consuln gingen nach Afrika. Jetzt forderte man die Auslieferung der Schiffe, der Waffen, des Kricgsgcräthcs. Die Karthager gehorchten. Endlich erging der Befehl, die Stadt nie- derzureißen und eine andere zu bauen, weit weg vom Meere und ohne Mauern. Als die Karthager dieses vernahmen, ergriff sie die äußerste Verzweiflung. Einmüthig beschlossen sie, ihre theure Stadt zu retten oder zu sterben. Niemals sonst wurde auf so glänzende Weise gezeigt, was ein aufs Äußerste gebrachtes Volk vermöge. Was man dem Wunsch des Friedens geopfert. Schiffe, Kriegs-

5. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 222

1816 - Potsdam : Horvath
222 • Alte Geschichte. In einem Kriege mit den Aeguiern wur- de C rn ci n n alu 6, der nach verwaltetem Konsu- lar den Pflug ergriffen halte, von demselben wie- der abgerufen, und zum Diktator gewählt, worauf er die Aequier besiegte. 58. Die benachbarte, gleichfalls beständig feindselige Stadt Veji wurde nach zehnjähriger Belagerung vom Camillus erobert, der aber wegen seines zu stolz scheinenden Triumphs ver- bannt wurde, und nach der Stadt Ardea ging. Bald darauf wurde Rom von den Galliern un- ter Brettmus Anführung erobert mw bis aufs Kapitolium, die Festung der Stadt, eingeä- schert. Letzteres wurde noch durch Gänse gerettet, und da die Römer eben ihre Befreiung erkau? fen wollten, kam plötzlich Camillus mit einem Heere von Ardea, schlug und vertrieb die Gallier, worauf er der zweite Erbauer Roms wurde. 59. Den griechischen König Pyrrhus,der, von den benachbarten Völkern gegen Rom zu Hül- fe gerufen, dasselbe bedrohte, überwand der recht- schaffene Fabrtcius, der dem Pyrrhus selbst ei- nen Anschlag wider dessen Leben entdeckte. 60. Diese italtenischen Kriege nahmen fast ununterbrochen einem Zeitraum von yoo Jahren ein, bis sich die Römer endlich ganz Italien unter- worfen hatten. In diesem Zeitraum zeichnetenfie sich aus durch ihre Einfachheit und Mäßigkeit, kriege rische Tapferkeit und Erfahrung, ungekünstelte Beredsamkeit und genaue Beobachtung ihrer Ge- setze. In Künsten und Wissenschaften aber wa- ren sie noch ganz unerfahren. 6tf Ünrer den.auswärtigen Kriegen sind die merk.

6. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 223

1816 - Potsdam : Horvath
Römer. 22z merkwürdigsten die drey puni sch en Kriege mit Den Karihaginiensern in Afrika, (im jetzigen Tu- nis,) welche durch ihren ausgebreiteten Handel und ihre Schifffahrt mächtig waren. Der erste pu ni sche Krieg entstand wegen der Insel Sici- lien, welcher sich dieses Volk bemächtigen wollte, wogegen die Römer zu Hülfe gerufen wurden. Dieser Krieg dauerte 23 Jcchre, und in demselben machte sich Regulus berühmt, der aus der Ge, fangenschaft von Karthago nach Rom geschickt wurde, um den Frieden zu vermitteln, aber im Ge- gentheil seine Landsleute zur Fortsetzung des Krie, ges beredete, und dann, seinem Versprechen ge- mäß, zu den Feinden zurückkehrte, wo er des mar,, tervollsten Todes sterben mußte. Die Karthagi, nienser wurden endlich gedemüthigt, und die Rö- mer bekamen den besten Theil Siciliens. 62. Der zweyte p unische Krieg entstand wegen der Zerstörung der Stadt Sag und in Spanien durch den Karthagischen Feldherrn Han, nibal. Dieser drang in Italien ein, und besiegte die Römer am Flusse Ticinus, am Seetra, simenus und bei Kannä. Endlich besiegte ihn der römische Feldherr Fabius Maximus durch sein Zaudern, und Scipio Afrikanus der Er- ste bewirkte den vortheilhaftesten Frieden. Die Karthaginienftr mußten Spanien und die Inseln im mittelländischen Meere den Römern abtreten, und 50 Jahre lang einen harten Tribut geben. 6z.'Den dritten punischen Krieg ver, anlaßte bloß die Eifersucht der Römer auf die ih- nen sters gefährliche Macht der Karrhagim^nser, und dieser endigte sich mit der gänzlichen Zerstörung Kars

7. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 224

1816 - Potsdam : Horvath
224 Alte Geschichte. Karchago's durch den Scipio Afrikanus den Zweiten. 64. Während dieser Zeit eroberten die Rö- mer auch noch Macedonie», machten sich Grie- chenland unterwürfig, und nahmen dem syrischen Könige A n tio ch u s einen ,Theil seiner Länder ab. 65. Durch die Bekanntschaft mit den Griè- chen bekamen die Römer Geschmack an den Kün- sten und Wissenschaften, Und verfeinerten ihre Le- bensart und Sitten ; aber die großen Reichthümer, welche sie erbeuteten- -ver leiteten sie'zur Ueppigkeit und Schwelgerey; die alte Tapr>rkett^Mkj' Ein- falt der Sitten und Rechtschaffenheit ging ver- loren, und Neid und Uàimmir unttdp'àtruièrn und Plebejern,' welche schon' ftit dek Mktöung Der Republik so vket Unheil angerichtet hatten, nahmen Ueb-rhaud, und vermfachmàmeoder bürg erliche Kriege, t pföwni 66. Den ersten bürgerlichen Krieg erregten Sulla, Verden afrikanischen König In gürt ha gefangen genommen, und demkönig Mikhrida- res in Klein ^ Asien besiegt-hatte, Marriw'dä die C i m der n und Te u t 0 n e n, rohe, nördliche Völker, die Rom bedroht, überwunden hatte,- und Der Consul Cruna, welche alle drei nach derobek- Herrschaft über Romrstrebren. Die Oberhand be- hielt Sulla, dev unter dà Titel eines bestän- digen Dick at 0 r s unumschränkter Herr der rö- mischen Republik wurde. Den Kampf diar 5 Ty- rannen nennt man öfters das erste Triamvirat in Rom, doch wird darunter gewöhnlich ver- standen, daß drei Männer sich verbanden, die hoch-

8. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 59

1843 - Potsdam : Riegel
" 59 Rom, das Consulat bestimmt. Marius, im Gefühle seines Wer- thes und nicht abgeneigt, es zum Bewußtsein aller Römer zu brin- gen, wie wichtig er ihnen war, stellte sich, als wolle er diese Ehre bei dieser Lage der Dinge verbitten. Lucius Saturninus aber, der das Volk von Neuem nur auf ihn hingewiesen hatte, nannte ihn einen Verräthcr des Vaterlandes, weil er sich in solcher Noth dem Dienste desselben zu entziehen suche. Hierauf nahm er die Würde an, und Lutetius Catulus, ein Mann, welcher den Großen lieb und der Menge nicht zuwider war, wurde sein Amts- gcnosse. Und auch dieses Jahr verlief größten Theiles ohne neue Ereignisse. Es ist schwer zu glauben, daß in fast drei Jahren gar kein Verkehr, keine Berührung, keine Unterhandlung zwischen den Deut- schen und Römern statt gefunden habe. Die Anstalten und Ar- beiten des Marius können von ihnen nicht unbemerkt geblieben sein. Auch ihm dürften die Deutschen wohl Vorschläge zu Frieden und Bündniß gemacht haben. Marius aber, schlauer als alle, hat sie vielleicht trügerisch hingehalten, um die Anstalten zu voll- enden, auf welche er seinen Plan berechnet hatte. Endlich jedoch mögen sie erkannt haben, daß ihre Mäßigung bei den Römern nichts austrage, und daß vor denselben keine Sicherheit zu gewin- nen sei, als durch Schwert und Schlacht. Und in dieser Erkennt- nist wichen sie der Nothwendigkeit, und gaben Gallien auf, das Land zehnjähriger Anstrengung, um das Verderben über Rom zu bringen. Ihr Plan war groß. Wäre er in der Ausführung, die sic in den letzten Monden des Jahres 102 vor Christo versuchten, nicht mißlungen, so würde ihm die Bewunderung späterer Menschenge- schlechter nicht gefehlt; aber das Leben würde in seiner Entwickelung auch einen ganz anderen Gang genommen haben. Sie wollten ohne Zweifel die Hochgebirge der Alpen umgehen, von zwei Seiten, vom mittelländischen Meere her und von Deutschland aus, in Ita- lien eindringen, und an der andern Seite des Gebirges sich ver- einigen, um mit gemeinsamer Kraft auf Rom loszustürmen. Gal- lische Völker, die Tiguriner, sollten, während diese Fahrt von den Deutschen versucht ward, die Durchgänge der Alpen decken. Die- ser große Plan indeß war nicht ein Werk der Kunst und tiefer Kenntnisse, sondern ein Werk der Nothwendigkeit. Er ging her- vor aus den Umständen. Von der einen Seite war es nothwen-

9. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 312

1843 - Potsdam : Riegel
312 geräth und Waffen, das schuf die erfinderische Wuth von neuem. Das Gebälke der Wohnungen wurde zu Schiffen verarbeitet, al- les Metall in Häusern und Palästen, Tempeln und Gräbern zu Waffen. Weiber gaben ihre Geschmeide zu Pfeilen hin, ihr Haupt- haar zu Bogensennen; Kinder, Sclaven, Verbrecher wurden be- waffnet, die Verwiesenen zurückberufen, und statt jener wehrlosen Stadt fanden die erstaunten Römer ein tobendes Kriegslager. Gegen die sieggewohnten Legionen hielt sich die hülflose Stadt heldenmüthig bis ins dritte Jahr. Mehrere consularische Heere wurden geschlagen; cs schien die Kraft der Belagerten täglich zu wachsen; fast zagten die Römer. Da ernannten sie den jungen Scipio Ämilianus (Paul Ämils Sohn, aber durch Adop- tion des afrikanischen Scipio Enkel) zum Consul, einen der vortrefflichsten Römer, seinen Ahnen an Tugend und Tapferkeit gleich, über ihnen an Wissenschaft und feiner Sitte, einen men- schenfreundlichen Helden, und der früher gegen Cato laut zu Gunsten der Karthager gesprochen. Aber jetzt hielt er für Pfiicht, zu vollziehen, was der Senat und das Volk beschlossen, und er that es, seines Namens würdig. Die Legionen erhielten neuen Muth durch seinen Anblick, Kricgszucht durch seine Strenge, durch seinen Genius dm Sieg. Die Karthager thaten mehr, als glaublich ist. Der Hafen war durch einen Damm gesperrt; wun- derbar schnell wurde eine neue Mündung gegraben, und der Feind durch eine neue Flotte geschreckt. Zwei Mauern waren gefallen, die dritte hielt. Das Heer vor der Stadt wurde geschlagen, alle Zufuhr gehemmt, man trotzte dem Hunger, wie den Schrecken des Krieges. Endlich drang Scipio bei Nacht in den letzten Hafen; der untere Theil der-Stadt wurde genommen, die obere Stadt und das Schloß (Byrsa) ergaben sich nicht. Da stürmte Scipio sechs Tage und sechs Nächte läng; in allen Straßen, Plätzen und Häusern stoß Blut. Unermüdct, furchtbar stritten die ausgehun- gerten Bürger gegen immer frische Truppen, bis die letzten Kräfte schwanden. Am siebenten Tage baten einige Abgeordnete um Gnade. Gern hätte Scipio sie allen ertheilt. Aber nur 50,000 Men- schen aus einer Stadt, welche 700,000 zählte, nahmen sie an, und zogen in jammervoller Gestalt nach Scipios Lager. Die Übrigen, in wilder Verzweiflung, stritten fort, zündeten die Stadt an und tödteten sich selbst in ihren Häusern, Tempeln, über den Gräbern der Väter. Schauderhaft groß war die That eines Wei-

10. Kurzer Inbegriff aller Wissenschaften zum Gebrauch der Kinder von sechs bis zwölf Jahren - S. 98

1786 - Potsdam : Horvath
98 Kurzer Inbegriff F. was war die Ursache vom Zweiten Punischen Kriege? A. Die Eroberung der mit den Römern ver< bundenen Stadt Hagune, durch dcn^anmbal. F» Wolag Sagunr? A. In Spanien. F. Wer schlug die Römer be^ Lanna? A. -^amübal, nachdem er einen nie erhörten Marsch über die Äipen genommen hatte. F» Wer entkräftete diesen fürchterlichen Feind der Römer? A. (fiutmtue Fabiuch durch meifts Zaudern» F. wie machte sich Scipio in diesem Kriege berühmt? A- Er bezwang Spanien und Afrika. F. Wie wurde er dc^falls genannt? A. Scipio Afrikanus. F. Was hatte die Stadt Larthago im drit- ten Punischen Kriege für ein Schicksal? A. Sie wurde von Grund aus zerstöret. F. Wie werden die Kriege genanm , welche die Römischen Patricier unter sich gcführet haben? A. Bürgerliche oder einheimische Kriege. F, wer behielt rn dem ersten bürgerlichen Krie- ge die Oberhand? A- Sylla, der auf immer Diktatur wurde. tz. Wie
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