60
dig, daß sie mit Deutschland in Verbindung blieben, weil sie nur
hier den Ertrag ihrer Fahrten und Kämpfe in Gallien sichern konn-
ten. Und in der That ließen sie denselben unter einer Bedeckung
von 6000 Mann am Rhein aufgestellt zurück, auf der Grenze
ihres Vaterlandes und ihrer Eroberung. Von hier aus durften
sie auch nur auf Verstärkung ihrer Macht rechnen, und mußten
deswegen einen Weg nach Italien eröffnen. Von der andern Seite
konnten sie nicht alle auf diesem Wege dm Einfall in Italien
versuchen. Es mochte gefährlich sein, das römische Heer in Gal-
lien zurückzulassen, Meister des Landes und frei in seinen Unter-
nehmungen. Vielleicht hatten sic überhaupt keinen anderen Zweck,
als durch eine große Bewegung um die Alpen her und durch einen
Einfall in Italien den Marius zur Räumung Galliens zu
nöthigen, da er ihnen in seiner starken und sicherm Stellung im-
mer große Gefahr drohcte bei ihren Unternehmungm in diesem
Lande. Zu verwundern jedoch wäre cs auch nicht, wenn Glück
und Sieg sie verwegen gemacht und sie gewöhnt hätte, ihre Kräfte
dergestalt zu überschätzen, daß ihnen die Eroberung Roms und
Italiens nicht als ein zu großer Gedanke vorgekommen wäre.
Aber die Trennung ihrer Macht ward ihr Unglück. Sie vermoch-
ten nicht zu würdigen, wie viel ein Mann verändert, der Geist
in abgerichtete Massen zu bringen und die todte Kunst der Menge
mit Seele z:-i erfüllen weiß. Roch mehr mag cs zu ihrem Verder-
den gereicht haben, daß sie die Entfernnngen der Örter nicht hin-
reichend kannten, und deswegen so große Bewegungen nicht zu be-
rechnen und in Übereinstimmung zu bringen verstanden. Der größte
Fehler war, daß das Heer, welches in Gallien blieb, dem Ma-
^ rius gegenüber, aus Ungeduld oder getäuschet, viel zu früh auf-
brach, ehe das andere, welches über den Rhein gegangen war, in
Italien anlangen und Rom in Angst und Verzweiflung fetzen konnte,
und daß alsdann dieses Heer sich fortreißen ließ, und dem Ma-
rius voraus ging, anstatt ihm zu folgen.
Teutonen und Ambronen werden diejenigen genannt, welche
gegen das Lager des Marius zogen, wie die Römer glaubten,
um durch das Land der Ligurier Italien zu erreichen. Marius
trat ihnen nicht entgegen; er erwartete sie in seiner wohl befestig-
ten Stellung, nicht fern vom Meere. Jene reizten, hier ange-
langt, auf alle Weise zur Schlacht; die erbitterten römischen Sol-
daten verlangten dringend dm Kampf. Der Feldherr aber blieb
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Marius Marius Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Gallien Rhein Italien Italien Gal- Italien Galliens Roms Italiens Gallien Rhein Italien Rom Italien
65
Wand sich herabstürzend, hingestreckt auf die langen Schilde. Der
Consul Catulus, der Italien schützen sollte gegen dieses Ge-
schlecht, hatte die Schlünde besetzt, in welchen sich Italien den
Alpen öffnet. Die Cimbrer aber, eine böse Vorbedeutung nicht ach-
tend, griffen ihn an, warfen ihn zurück und verfolgten ihn, hart
drängend, die Ufer der Etsch hinab. Catulus sah nur eine
Rettung; er mußte sein Heer vor dem Feinde über den Fluß füh-
ren. Und ihm gelang, die Cimbrer zu täuschen. Er traf Anstalt
zu Lagerung und Schlacht auf dem linken Ufer, und veranlaßte
sie zu gleichen Vorkehrungen. Dadurch ward ihm möglich, seine
Verschanzungen und seine Brücke zu vollenden, und mit dem Heer,
jedoch nicht ohne Verlust, das rechte Ufer zu gewinnen. Die Deut-
schm, ergrimmt über das Entkommen des Feindes, drangen so-
gleich mit tobendem Ungestüme vor gegen den Fluß. Während
sie mit großen Baumstämmen die römische Brücke zertrümmerten,
stürzten sie sich selbst mit den Waffen in die Wellen, schwammen
hinüber und stiegen tobend an dem anderen Ufer hinauf. Die
Römer, kaum der Gefahr entgangen, die Brust angefüllt mit
Staunen und Angst, verloren vor diesem Ungestüme Muth und
Besonnenheit, und gericthcn in eine verwirrte Flucht, bei welcher
der Consul dadurch den Schein einiger Ordnung zu erhalten
suchte, daß er sich unter die ersten Flüchtlinge stellte. Rur hin-
ter dem Po wagte man eine neue Stellung zu nehmen. Viele
trieb der Schrecken bis zur Hauptstadt. Die Cimbrer nahmen die
Feste der Römer an der Etsch ein, und bewiesen der Tapferkeit,
mit welcher sie vertheidigt ward, dadurch ihre Achtung, daß sie der
Besatzung freien Abzug verstatteten. Sic thaten dies gegen einen
Eid, auf einen ehernen Stier geschworen, der jedoch von den Rö-
mern in der Folge nicht gehalten zu sein scheint. Ihren Sieg ver-
folgten sic nicht weiter, nur das obere Italien bis zum Po unter-
warfen sic ihrer Gewalt.
Wären die Cimbrer vorgedrungen bis Rom und über Rom
hinaus, gewiß, es wäre kein Glück gewesen für das deutsche Volk,
und zuverlässig ein großes Unglück für den Geist, für jede gute
Kunst, für alle menschliche Bildung; auch würden sic selbst, die
Cimbrer, durch dieses Unternehmen ihr Geschick vielleicht verzögert
haben, allein sie würden demselben nicht entgangen sein. Ob sie
aber im Stande gewesen sind, Rom zu erreichen, und ob sic es mit
Absicht vermieden oder durch Saumseligkeit unterlassen haben, das
5
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Muth
Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Italien Rom Rom Rom
310
vulkanischen Umwandlungen der Erdrinde gründet. Hat eine Ge-
gend einmal ihre Pflanzendecke verloren, ist der Sand beweglich
und quellenlcer, hindert die heiße, senkrecht aufsteigende Luft den
Niederschlag der Wolken, so vergehen Jahrtausende, ehe von den
grünen Usern aus organisches Leben in das Innere der Einöde
dringt.
Wer demnach die Natur mit einem Blicke zu umfassen und
von Localphänomcnen zu abstrahircn weiß, der sieht mit Zunahme
der belebenden Wärme, von den Polen zum Äquator hin, sich
auch allmälig organische Kraft und Lebensfülle vermehren. Aber
bei dieser Vermehrung sind jedem Erdstriche besondere Schönheiten
vorbehalten; den Tropen Mannichfaltigkcit und Größe der Pflan-
zcnformen, dem Norden der Anblick der Wiesen und das perio-
dische Wicdcrcrwachcn der Natur beim ersten Wehen der Früh-
lingsdüfte. Jede Zone hat außer den ihr eigenen Vorzügen auch
ihren eigenthümlichen Charakter. So wie man an einzelnen orga-
nischen Wesen eine bestimmte Physiognomie erkennt, wie beschrei-
bende Botanik und Zoologie im engeren Sinne des Wortes fast
nichts als Zergliederung der Thier- und Psianzenformen ist: so
giebt es auch eine gewisse Naturphysiognomie, welche jedem Him-
melsstriche ausschließlich zukommt. (Alex. ».Humboldt.)
L.xii. Dritter punifcher Krieg.
An demselben Jahre, wie Korinth, siel auch Karthago auf
noch schrecklichere Weise. So hart der zweite Friede mit Nom
gewesen, so erholte doch der Staat sich schnell durch die Industrie
der Bürger und Hannibals weiser Verwaltung. Dieser große
Mann wagte bereits, neue Hoffnungen für sein Vaterland und
für die Welt zu schöpfen. Ader der wachsame Haß der Römer
und die Stärke der ihnen oder dem Frieden ergebenen Partei
zwang ihn zur Flucht. Das Mißtrauen Roms hörte hierdurch
nicht auf. Karthago sollte durchaus nicht mehr erstarken. Daher
sah man gern, daß Masinissa immer weiter griff und die
Entwaffnctcn schonungslos beraubte. Vergebens forderte Karthago,
da ihm Krieg zu führen nicht erlaubt war, die Gerechtigkeit Roms
zur Vermittelung auf. Der Richter war fein Feind, und als
endlich Cato dahin als Gesandter ging, so vermehrte sein über-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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311
wüthiges Betragen die Erbitterung. Cato kam als erklärter
Feind Karthagos nach Rom zurück, und durch unaufhörliche Auf-
hetzung des Senats beschleunigte er das Verderben der unglück-
lichen Stadt.
Zn derselben dauerte die Zwietracht der Parteien fort und
wurde heftiger als je. Der patriotischen stand nicht nur eine
römische, sondern selbst eine numidische Partei entgegen. Nicht
aus Zuneigung hatten deren Glieder zu dieser Fahne geschworen,
sondern theils aus Verblendung, theils bestochen, und meistens
bloß aus Feindschaft gegen die herrschende Partei. In gerech-
ter Erbitterung, aber vielleicht mit unklugem Eifer verbannte diese
letzte alle Anhänger Masinissas und gab hierdurch Anlaß zum
Kriege. Denn als der König ihre Wiederherstellung forderte, so
ergriff Karthago in gerechter Empörung die Waffen. Aber der
neunzigjährige Masiniffa schlug ihr Heer und rieb cs auf. Die
römischen Gesandten, anstatt zu vermitteln, sahen dem Kampfe zu,
um je nach dessen Erfolg das Weitere zu beschließen.
Kein günstigerer Zeitpunkt war möglich, die Nebenbuhlerin zu
erdrücken. Sie hatte den Vertrag gebrochen, und ihr Heer war
dahin. Also erklärte Rom den Krieg. Auf diese Schreckensnach-
richt siel Utika von Karthago ab und unterwarf sich Rom.
Schon standen die Consuln mit großer Macht in Sicilien und
rüsteten sich zur Überfahrt. Die geängstigten Karthager verwiesen
die Anstifter des Krieges gegen Ma sin issa und den Feldherrn
Hasdrubal, welchen Rom haßte; ja sie erklärten sich zuletzt für
Unterthanen der übermächtigen Feindin. Der Senat nahm schein-
bar wohlgefällig die Unterwerfung an, versprach die Erhaltung,
wenn Karthago 300 seiner edelsten Söhne als Geißeln senden und
weiter thun würde, wie die Consuln befählen. Die Geißeln ka-
men und die Consuln gingen nach Afrika. Jetzt forderte man
die Auslieferung der Schiffe, der Waffen, des Kricgsgcräthcs. Die
Karthager gehorchten. Endlich erging der Befehl, die Stadt nie-
derzureißen und eine andere zu bauen, weit weg vom Meere und
ohne Mauern.
Als die Karthager dieses vernahmen, ergriff sie die äußerste
Verzweiflung. Einmüthig beschlossen sie, ihre theure Stadt zu
retten oder zu sterben. Niemals sonst wurde auf so glänzende
Weise gezeigt, was ein aufs Äußerste gebrachtes Volk vermöge.
Was man dem Wunsch des Friedens geopfert. Schiffe, Kriegs-
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Extrahierte Personennamen: Karthago
Extrahierte Ortsnamen: Rom Masinissas Karthago Rom Sicilien Karthago Afrika
222
• Alte Geschichte.
In einem Kriege mit den Aeguiern wur-
de C rn ci n n alu 6, der nach verwaltetem Konsu-
lar den Pflug ergriffen halte, von demselben wie-
der abgerufen, und zum Diktator gewählt, worauf
er die Aequier besiegte.
58. Die benachbarte, gleichfalls beständig
feindselige Stadt Veji wurde nach zehnjähriger
Belagerung vom Camillus erobert, der aber
wegen seines zu stolz scheinenden Triumphs ver-
bannt wurde, und nach der Stadt Ardea ging.
Bald darauf wurde Rom von den Galliern un-
ter Brettmus Anführung erobert mw bis aufs
Kapitolium, die Festung der Stadt, eingeä-
schert. Letzteres wurde noch durch Gänse gerettet,
und da die Römer eben ihre Befreiung erkau?
fen wollten, kam plötzlich Camillus mit einem
Heere von Ardea, schlug und vertrieb die Gallier,
worauf er der zweite Erbauer Roms wurde.
59. Den griechischen König Pyrrhus,der,
von den benachbarten Völkern gegen Rom zu Hül-
fe gerufen, dasselbe bedrohte, überwand der recht-
schaffene Fabrtcius, der dem Pyrrhus selbst ei-
nen Anschlag wider dessen Leben entdeckte.
60. Diese italtenischen Kriege nahmen fast
ununterbrochen einem Zeitraum von yoo Jahren
ein, bis sich die Römer endlich ganz Italien unter-
worfen hatten. In diesem Zeitraum zeichnetenfie sich
aus durch ihre Einfachheit und Mäßigkeit, kriege
rische Tapferkeit und Erfahrung, ungekünstelte
Beredsamkeit und genaue Beobachtung ihrer Ge-
setze. In Künsten und Wissenschaften aber wa-
ren sie noch ganz unerfahren.
6tf Ünrer den.auswärtigen Kriegen sind die
merk.
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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Römer.
22z
merkwürdigsten die drey puni sch en Kriege mit
Den Karihaginiensern in Afrika, (im jetzigen Tu-
nis,) welche durch ihren ausgebreiteten Handel
und ihre Schifffahrt mächtig waren. Der erste
pu ni sche Krieg entstand wegen der Insel Sici-
lien, welcher sich dieses Volk bemächtigen wollte,
wogegen die Römer zu Hülfe gerufen wurden.
Dieser Krieg dauerte 23 Jcchre, und in demselben
machte sich Regulus berühmt, der aus der Ge,
fangenschaft von Karthago nach Rom geschickt
wurde, um den Frieden zu vermitteln, aber im Ge-
gentheil seine Landsleute zur Fortsetzung des Krie,
ges beredete, und dann, seinem Versprechen ge-
mäß, zu den Feinden zurückkehrte, wo er des mar,,
tervollsten Todes sterben mußte. Die Karthagi,
nienser wurden endlich gedemüthigt, und die Rö-
mer bekamen den besten Theil Siciliens.
62. Der zweyte p unische Krieg entstand
wegen der Zerstörung der Stadt Sag und in
Spanien durch den Karthagischen Feldherrn Han,
nibal. Dieser drang in Italien ein, und besiegte
die Römer am Flusse Ticinus, am Seetra,
simenus und bei Kannä. Endlich besiegte ihn
der römische Feldherr Fabius Maximus durch
sein Zaudern, und Scipio Afrikanus der Er-
ste bewirkte den vortheilhaftesten Frieden. Die
Karthaginienftr mußten Spanien und die Inseln
im mittelländischen Meere den Römern abtreten,
und 50 Jahre lang einen harten Tribut geben.
6z.'Den dritten punischen Krieg ver,
anlaßte bloß die Eifersucht der Römer auf die ih-
nen sters gefährliche Macht der Karrhagim^nser,
und dieser endigte sich mit der gänzlichen Zerstörung
Kars
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer]]
224
Alte Geschichte.
Karchago's durch den Scipio Afrikanus den
Zweiten.
64. Während dieser Zeit eroberten die Rö-
mer auch noch Macedonie», machten sich Grie-
chenland unterwürfig, und nahmen dem syrischen
Könige A n tio ch u s einen ,Theil seiner Länder ab.
65. Durch die Bekanntschaft mit den Griè-
chen bekamen die Römer Geschmack an den Kün-
sten und Wissenschaften, Und verfeinerten ihre Le-
bensart und Sitten ; aber die großen Reichthümer,
welche sie erbeuteten- -ver leiteten sie'zur Ueppigkeit
und Schwelgerey; die alte Tapr>rkett^Mkj' Ein-
falt der Sitten und Rechtschaffenheit ging ver-
loren, und Neid und Uàimmir unttdp'àtruièrn
und Plebejern,' welche schon' ftit dek Mktöung
Der Republik so vket Unheil angerichtet hatten,
nahmen Ueb-rhaud, und vermfachmàmeoder
bürg erliche Kriege, t pföwni
66. Den ersten bürgerlichen Krieg erregten
Sulla, Verden afrikanischen König In gürt ha
gefangen genommen, und demkönig Mikhrida-
res in Klein ^ Asien besiegt-hatte, Marriw'dä
die C i m der n und Te u t 0 n e n, rohe, nördliche
Völker, die Rom bedroht, überwunden hatte,- und
Der Consul Cruna, welche alle drei nach derobek-
Herrschaft über Romrstrebren. Die Oberhand be-
hielt Sulla, dev unter dà Titel eines bestän-
digen Dick at 0 r s unumschränkter Herr der rö-
mischen Republik wurde. Den Kampf diar 5 Ty-
rannen nennt man öfters das erste Triamvirat
in Rom, doch wird darunter gewöhnlich ver-
standen, daß drei Männer sich verbanden, die
hoch-
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Extrahierte Personennamen: Scipio_Afrikanus Scipio Sulla Sulla
"
59
Rom, das Consulat bestimmt. Marius, im Gefühle seines Wer-
thes und nicht abgeneigt, es zum Bewußtsein aller Römer zu brin-
gen, wie wichtig er ihnen war, stellte sich, als wolle er diese Ehre
bei dieser Lage der Dinge verbitten. Lucius Saturninus aber,
der das Volk von Neuem nur auf ihn hingewiesen hatte, nannte
ihn einen Verräthcr des Vaterlandes, weil er sich in solcher Noth
dem Dienste desselben zu entziehen suche. Hierauf nahm er die
Würde an, und Lutetius Catulus, ein Mann, welcher den
Großen lieb und der Menge nicht zuwider war, wurde sein Amts-
gcnosse. Und auch dieses Jahr verlief größten Theiles ohne neue
Ereignisse.
Es ist schwer zu glauben, daß in fast drei Jahren gar kein
Verkehr, keine Berührung, keine Unterhandlung zwischen den Deut-
schen und Römern statt gefunden habe. Die Anstalten und Ar-
beiten des Marius können von ihnen nicht unbemerkt geblieben
sein. Auch ihm dürften die Deutschen wohl Vorschläge zu Frieden
und Bündniß gemacht haben. Marius aber, schlauer als alle,
hat sie vielleicht trügerisch hingehalten, um die Anstalten zu voll-
enden, auf welche er seinen Plan berechnet hatte. Endlich jedoch
mögen sie erkannt haben, daß ihre Mäßigung bei den Römern
nichts austrage, und daß vor denselben keine Sicherheit zu gewin-
nen sei, als durch Schwert und Schlacht. Und in dieser Erkennt-
nist wichen sie der Nothwendigkeit, und gaben Gallien auf, das
Land zehnjähriger Anstrengung, um das Verderben über Rom zu
bringen.
Ihr Plan war groß. Wäre er in der Ausführung, die sic in
den letzten Monden des Jahres 102 vor Christo versuchten, nicht
mißlungen, so würde ihm die Bewunderung späterer Menschenge-
schlechter nicht gefehlt; aber das Leben würde in seiner Entwickelung
auch einen ganz anderen Gang genommen haben. Sie wollten
ohne Zweifel die Hochgebirge der Alpen umgehen, von zwei Seiten,
vom mittelländischen Meere her und von Deutschland aus, in Ita-
lien eindringen, und an der andern Seite des Gebirges sich ver-
einigen, um mit gemeinsamer Kraft auf Rom loszustürmen. Gal-
lische Völker, die Tiguriner, sollten, während diese Fahrt von den
Deutschen versucht ward, die Durchgänge der Alpen decken. Die-
ser große Plan indeß war nicht ein Werk der Kunst und tiefer
Kenntnisse, sondern ein Werk der Nothwendigkeit. Er ging her-
vor aus den Umständen. Von der einen Seite war es nothwen-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Lucius_Saturninus Lutetius_Catulus Marius Marius Marius Marius Christo
Extrahierte Ortsnamen: Deut- Gallien Rom Deutschland Ita- Rom
312
geräth und Waffen, das schuf die erfinderische Wuth von neuem.
Das Gebälke der Wohnungen wurde zu Schiffen verarbeitet, al-
les Metall in Häusern und Palästen, Tempeln und Gräbern zu
Waffen. Weiber gaben ihre Geschmeide zu Pfeilen hin, ihr Haupt-
haar zu Bogensennen; Kinder, Sclaven, Verbrecher wurden be-
waffnet, die Verwiesenen zurückberufen, und statt jener wehrlosen
Stadt fanden die erstaunten Römer ein tobendes Kriegslager.
Gegen die sieggewohnten Legionen hielt sich die hülflose Stadt
heldenmüthig bis ins dritte Jahr. Mehrere consularische Heere
wurden geschlagen; cs schien die Kraft der Belagerten täglich zu
wachsen; fast zagten die Römer. Da ernannten sie den jungen
Scipio Ämilianus (Paul Ämils Sohn, aber durch Adop-
tion des afrikanischen Scipio Enkel) zum Consul, einen der
vortrefflichsten Römer, seinen Ahnen an Tugend und Tapferkeit
gleich, über ihnen an Wissenschaft und feiner Sitte, einen men-
schenfreundlichen Helden, und der früher gegen Cato laut zu
Gunsten der Karthager gesprochen. Aber jetzt hielt er für Pfiicht,
zu vollziehen, was der Senat und das Volk beschlossen, und er
that es, seines Namens würdig. Die Legionen erhielten neuen
Muth durch seinen Anblick, Kricgszucht durch seine Strenge, durch
seinen Genius dm Sieg. Die Karthager thaten mehr, als
glaublich ist. Der Hafen war durch einen Damm gesperrt; wun-
derbar schnell wurde eine neue Mündung gegraben, und der Feind
durch eine neue Flotte geschreckt. Zwei Mauern waren gefallen,
die dritte hielt. Das Heer vor der Stadt wurde geschlagen, alle
Zufuhr gehemmt, man trotzte dem Hunger, wie den Schrecken des
Krieges. Endlich drang Scipio bei Nacht in den letzten Hafen;
der untere Theil der-Stadt wurde genommen, die obere Stadt und
das Schloß (Byrsa) ergaben sich nicht. Da stürmte Scipio
sechs Tage und sechs Nächte läng; in allen Straßen, Plätzen und
Häusern stoß Blut. Unermüdct, furchtbar stritten die ausgehun-
gerten Bürger gegen immer frische Truppen, bis die letzten Kräfte
schwanden. Am siebenten Tage baten einige Abgeordnete um Gnade.
Gern hätte Scipio sie allen ertheilt. Aber nur 50,000 Men-
schen aus einer Stadt, welche 700,000 zählte, nahmen sie an,
und zogen in jammervoller Gestalt nach Scipios Lager. Die
Übrigen, in wilder Verzweiflung, stritten fort, zündeten die Stadt
an und tödteten sich selbst in ihren Häusern, Tempeln, über den
Gräbern der Väter. Schauderhaft groß war die That eines Wei-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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98 Kurzer Inbegriff
F. was war die Ursache vom Zweiten
Punischen Kriege?
A. Die Eroberung der mit den Römern ver<
bundenen Stadt Hagune, durch dcn^anmbal.
F» Wolag Sagunr?
A. In Spanien.
F. Wer schlug die Römer be^ Lanna?
A. -^amübal, nachdem er einen nie erhörten
Marsch über die Äipen genommen hatte.
F» Wer entkräftete diesen fürchterlichen Feind
der Römer?
A. (fiutmtue Fabiuch durch meifts Zaudern»
F. wie machte sich Scipio in diesem
Kriege berühmt?
A- Er bezwang Spanien und Afrika.
F. Wie wurde er dc^falls genannt?
A. Scipio Afrikanus.
F. Was hatte die Stadt Larthago im drit-
ten Punischen Kriege für ein
Schicksal?
A. Sie wurde von Grund aus zerstöret.
F. Wie werden die Kriege genanm , welche
die Römischen Patricier unter sich
gcführet haben?
A. Bürgerliche oder einheimische Kriege.
F, wer behielt rn dem ersten bürgerlichen Krie-
ge die Oberhand?
A- Sylla, der auf immer Diktatur wurde.
tz. Wie
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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